Welche Krankheit wird durch Immunfluoreszenz diagnostiziert?

Diagnose von Krankheiten mittels Immunfluoreszenz

Immunfluoreszenz ist eine Labortechnik zum Nachweis von Antikörpern oder Infektionserregern in Proben wie Gewebe, Serum oder Zellen. Diese Technik nutzt die Spezifität von Antikörpern für ihr Antigen und einen fluoreszierenden Farbstoff, wodurch eine Visualisierung unter einem Fluoreszenzmikroskop möglich wird. Immunfluoreszenz kann direkt (DIF) oder indirekt (IIF) sein.

Direkte Immunfluoreszenz

Bei der direkten Immunfluoreszenz werden fluoreszenzmarkierte Antikörper direkt auf eine Gewebeprobe aufgetragen. Die Antikörper binden an spezifische Antigene im Gewebe und die Fluoreszenz kann mithilfe eines speziellen Mikroskops beobachtet werden. Die direkte Immunfluoreszenz ist besonders nützlich bei der Diagnose von Autoimmunerkrankungen.

Indirekte Immunfluoreszenz

Bei der indirekten Immunfluoreszenz werden dagegen im Patientenserum vorhandene Antikörper nachgewiesen. Das Patientenserum wird auf ein Substrat mit fixierten Antigenen aufgetragen. Nach dem Abwaschen des überschüssigen Serums wird ein sekundärer fluoreszenzmarkierter Anti-Human-Antikörper aufgetragen. Die Bindung dieser Antikörper wird dann unter einem Fluoreszenzmikroskop sichtbar gemacht.

Durch Immunfluoreszenz diagnostizierte Krankheiten

Autoimmunerkrankungen:

  • Pemphigus-Gruppe – Eine Gruppe von blasenbildenden Autoimmunerkrankungen, darunter Pemphigus vulgaris und Pemphigus foliaceus.
  • Bullöses Pemphigoid – eine Autoimmunerkrankung der Haut, die durch große Blasen gekennzeichnet ist.
  • Dermatitis herpetiformis – eine chronische, blasenbildende Hauterkrankung, die mit Zöliakie in Verbindung steht.
  • Lupus erythematodes – eine systemische Erkrankung, die mehrere Organe und Gewebe beeinträchtigen kann.

Infektionskrankheiten:

  • Tollwut – Nachweis des Tollwutvirus im Hirngewebe.
  • Verschiedene Virusinfektionen – beispielsweise solche, die durch das Herpes-simplex-Virus, das Cytomegalovirus und andere verursacht werden, durch Nachweis in Gewebekulturen oder klinischen Proben.

Andere Anwendungen:

  • Nierenerkrankungen – Erkennung bestimmter Arten von Glomerulonephritis.
  • Atemwegserkrankungen - Identifizierung bestimmter Erreger bei Atemwegserkrankungen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Immunfluoreszenz ein leistungsstarkes Diagnoseinstrument für eine Reihe von Krankheiten ist, insbesondere für Autoimmun- und Infektionskrankheiten. Sie liefert wichtige Informationen, die bei der Behandlung und Bewältigung dieser Erkrankungen hilfreich sein können.

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